Bürgerportal
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Grab 17

Meier / Groß

Auf dieser Grabstelle wurden kirchlich beerdigt:

  • Wilhelmine Meier, geb. 11.01.1932, gest. 11.01.1932
  • Karl-Heinrich Meier, geb. 02.12.1889, gest. 15.10.1938
  • Edeltraud Groß, geb. 09.06.1953, gest. 10.06.1953
  • Lina Margarethe Frieda Meier, geb. 25.10.1892, gest. 23.04.1983
  • Herbert Groß, geb. 25.10.1921, gest. 15.04.1990

Der Kaufmann Karl-Heinrich Meier hat im Jahre 1919 zusammen mit seiner Ehefrau Lina Margarethe Frieda Meier, geb. Borgstedt, ein Eisen- und Haushaltswarengeschäft in Steinhagen gegründet. Die Unternehmung im neu errichteten Wohn- und Geschäftshaus in der ehemaligen Bahnhofstraße 386 (jetzt 11 bzw. 13) wurde im Jahre 1924 vergrößert.
Ihre unmittelbaren Nachbarn waren die Lebensmittelhandlung Twistel und später auch die Apothekerfamilie Weinberg, die kurz nach der Eröffnung des Warengeschäfts in ihr neues Haus mit Apotheke einzogen.

Nicht nur das vielfältige Sortiment brachte Karl und Frieda Meier einen schnellen Erfolg, auch der Bringservice in die jeweiligen Betriebe und Privathaushalte mit Pferd und Transportkutsche.
Karl Meier musste vor der Geschäftseröffnung 1914 in den Krieg ziehen und kehrte 1918 nach vier harten Jahren an der Front, mit einer angeschlagenen Gesundheit, zurück. Karl Meiers Krankheiten verschlimmerten sich Mitte der 1930er-Jahre, sodass er 1938 verstarb.

Seine Witwe Frieda Meier und deren Tochter Hanna-Henriette Meier, geb. 07.10.1927, waren während des Zweiten Weltkrieges auf sich gestellt. Nachdem sie ihr Zuhause für die Einquartierung von Wehrmachtssoldaten 1944 verließen, kamen sie bei der Verwandtschaft, Bäckerei Tüscher/Bernewasser, unter. Bevor Frieda und Hanna Meier wieder an die Bahnhofstraße zurückkehren konnten, wurde das Haus, nach dem Einmarsch der amerikanischen Soldaten 1945 in Steinhagen, für die Unterbringung der Offiziere genutzt. Nach dem Abzug der Amerikaner kehrten Frieda und Hanna zurück. Das Ladenlokal wurde von Frieda Meier von 1938 bis Kriegsende an den Eisenwarenhändler Sieker verpachtet.

Unmittelbar nach dem Krieg kam eine Vielzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen nach Steinhagen.
Einer dieser neuen Bürger in Steinhagen war Herbert Groß. Er musste, zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester, aus Mülhausen/Ostpreußen fliehen. Er lernte Hanna Meier, die zu dieser Zeit in der Bäckerei Tüscher/Bernewasser als Verkäuferin tätig war, kennen. Am 01.12.1950 heirateten sie. Herbert Groß hatte in Ostpreußen eine Ausbildung zum Kaufmann absolviert und so lag es nahe, das schwiegerelterliche Eisen- und Haushaltswarengeschäft im Jahr 1950 wieder zu eröffnen. Während des Wirtschaftswunders vergrößerte sich auch das Geschäft, zudem bekam die Familie fünf Kinder. 1964 war der Ausbau fertiggestellt. Mit dem Eintritt in den Ruhestand schloss das Ehepaar Groß sein Geschäft 1990. Hanna Groß konnte zu ihrem Bedauern 2015 nicht mehr bei ihrem Ehemann beigesetzt werden, da der Alte Friedhof bereits zu einem Park umgestaltet wurde.

Die benachbarten Häuser der Familien Meier/Groß (Hausnr. 11) und Leykauf (Hausnr. 13), wurden im Jahr 2016 zum gleichen Zeitpunkt abgerissen. Auf den Grundstücken entstand die heutige Seniorenresidenz am Bürgerpark.


Luftbild Bahnhofstraße um 1930
Familie Groß, Aufnahme ca. 1930
Geschäftshaus Meier ca. 1920/21
Familie Groß, Geschäftshaus ca. 1920/21 mit Frieda Meier, geb. Borgstedt und Karl Meier
Familie Groß, Geschäftshaus ca. 1950/51 mit Hanna Groß, geb. Meier und Herbert Groß
Geschäftshaus Meier
Familie Groß