Bürgerportal
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Grab 18

Familie Gustav Eickmeier

Hier sind begraben:

  1. Friedrich Gustav Eickmeier geb. am 14.04.1911 in Steinhagen, verstorben am 01.11.2003 in Halle (Westf.) und seine Ehefrau
  2. Caroline Luise Erna Eickmeier geb. Aufderheide, geb. am 28.01.1915 in Spenge, verstorben am 02.09.2005 in Halle (Westf.), mit den gemeinsamen Töchtern:
  3. Gerda Eickmeier, geb. am 17.08.1949 in Steinhagen, verstorben am 28.03.1952 in Gadderbaum, jetzt Bielefeld.
  4. Ulrike Neuschaefer-Rube geb. Eickmeier, geb. am 04.03.1955 in Halle (Westf.), verstorben am 04.12.2010 in Steinhagen

Gustav Eickmeier war der Sohn von Hermann Wilhelm und Caroline Wilhelmine Eickmeier, welche den Hof Steinhagen Nr. 12 (ehem. Hölmer, heute Brockhagener Str.) Anfang des 20. Jhd. übernommen hatten. Nach seiner Arbeit als Brotfahrer für die Bäckerei Vormbrock in Brockhagen war er als Landarbeiter tätig, bis er 1935 als selbständiger Kraftfahrer sein eigenes Fuhrgeschäft gründete.

1939 heiratete Gustav Erna Aufderheide, die Schwester seiner Schwägerin Anne Aufderheide, welche anschließend auf den Hof zog. Ihre erste Tochter Marianne machte die junge Familie komplett. Nach Kriegsbeginn wurden dem Fuhrunternehmer jedoch die Fahrzeuge und somit die Arbeitsgrundlage beschlagnahmt. Dem jungen Familienglück bereitete dann Gustavs Einzug in die Wehrmacht zu Beginn 1941 ein jähes Ende. Als Soldat wurde er größtenteils als Kraftfahrer eingesetzt und seine Wehrmachtsunterlagen deuten auf keinen außergewöhnlichen Eifer oder individuelle Ehrungen hin. Während sich Gustav im Heimaturlaub befand, wurde seine Einheit in Stalingrad abgeschnitten, sodass er nicht dorthin zurückkehrte, sondern in eine andere Einheit versetzt wurde. Doch mit seiner Gefangennahme am 30.04.1945 in der Nähe des Bodensees begann für Gustav noch eine dreijährige Gefangenschaft in Frankreich. Durch seinen Einsatz als Landarbeiter bei einem französischen Bauern waren seine Verpflegung und die Arbeitsbedingungen den Umständen entsprechend gut. 1948 wurde er zum Beispiel für einen Heimaturlaub freigestellt.

1949 wurde die zweite Tochter Gerda geboren, welche jedoch mit zwei Jahren starb. Gustav arbeitete am (Wieder-) Aufbau seines Fuhrunternehmens. 1955 wurde die dritte Tochter Ulrike geboren. Bis Ende der 1970er-Jahre fuhr Gustav noch LKW, auch für seinen Schwiegersohn bei der Hans Pohlmann KG, in die Gustavs Unternehmen überging.

Während Ulrike nach einer Zeit in West-Berlin wieder im elterlichen Haus wohnte und selbst drei Kinder großzog, waren Erna und Gustav als Groß- und Urgroßeltern der Mittelpunkt der Familie. Nach langer schwerer Krankheit verstarb Ulrike im Dezember 2010 und war vermutlich die letzte Person, die auf dem Alten Friedhof in Steinhagen beerdigt wurde.


Gustav Eickmeier vor dem Steinhägerhäuschen, 1930er Jahre.


Erna und Gustav Eickmeier mit Marianne (vorne) und Gerda, 1950.


Gustav Eickmeier in französischer Gefangenschaft, ca. 1947.


Gustav Eickmeier mit seinen Töchtern Marianne (r.) und Ulrike, ca. 1958.